Volleyball (D1): Gute Gelegenheit verpasst
Dülmen (mpm). Zum Abschluss der Hinrunde treffen die ersten Volleyballdamen des TV Dülmen auf die favorisierte SV Teuto Riesenbeck und unterliegen mit 1:3 (25:17; 26:28; 10:25; 21:25). Da auch Tabellenkonkurrent SC Münster 08 im ersten Heimspiel nach der Winterpause patzt, ändert sich nichts an der Tabellensituation und der TV beendet die Hinserie mit einem achtbaren 5. Platz.
„Oh Mann, heute hätten wir nach den Sternen greifen können. Es geht völlig in Ordnung, dass Riesenbeck gewinnt, aber die Teutonen haben ordentlich gewackelt“, konstatieren Trainer Marx und Mohr nach dem Spiel, „mit ein bisschen mehr Pfiffigkeit hätten wir den zweiten Satz auch für uns verbuchen können und dann hätten wir auf Riesenbeck keinen Pfifferling mehr gegeben. Schade, so war es eine verpasste Gelegenheit.“
Der TV startete die Begegnung furios. Das sonst übliche Startgeplänkel wurde auf ein notwendiges Minimum reduziert und sofort zur Tat geschritten. Die TV Annahme war hellwach, der Service stimmte, der Block stand gut und machte seinen Job, während die Dülmener Angriffe nur so beim Gegner einschlugen. Riesenbecks Trainer lobte das Dülmener Spiel mit: „Eure 7, die hätte ich auch gern“, denn Lulu erteilte eine Lehrstunde und quetschte ihre Angriffsbälle unhaltbar immer zwischen Abwehrspieler und Seitenauslinie. Am Spiel der Dülmener gab es nichts zu mäkeln, Riesenbeck hielt tapfer dagegen. Beim 15:15 Remis präsentierte Hanni einmal mehr ihren scharfen Service und schob ihr Team mit 21:15 auf die Siegerstraße. Riesenbeck konnte nicht mehr parieren und musste dem TV unerwartet den Satz und damit das Feld überlassen.
Im zweiten Satz trumpfte der SV auf als gäbe es kein Morgen und erspielte eine erste Führung von 0:5. Der TV konnte sich kein Ausruhen leisten und konterte sofort auf 6:5. Nun waren die Säbel gewetzt und es ging in den offenen Schlagabtausch. Beim 13:13 Remis war Fortuna den Teutonen hold, welche sich mit einer Aufschlagserie auf 13:22 absetzen konnten. Die Messe schien gelesen und der TV Trainerstab hatte den Satz bereits abgeschrieben. Aber alle hatte die Rechnung ohne den Wirt gemacht. Wieder war es Hanni, die ihr Team im Service ins Spiel zurückbrachte und ein wahres Aufschlagsgewitter auf die SV niederprasseln ließ. Wieder klappte alles am Schnürchen und als der Regen sich gelegt hatte, hatte der TV mit 24:22 die Anse vorn und den Satzsieg greifbar nahe. Riesenbeck behielt die Nerven, konnte selbst zwei Satzbälle abwehren, um dann in der Verlängerung den zweiten zu verwandeln. Die Aufholjagd des TV war wahrhaft sehenswert und furchteinflößend, hatte sich aber nicht ausgezahlt.
Im dritten Satz spielte der TV dann wie gelähmt. Allzu immanent war die Enttäuschung über die knappe Satzniederlage, dass sich der Kampfgeist der Dülmener vollends verflüchtigt hatte. Mit hängenden Schultern der TV Damen erspielte sich Riesenbeck jedes Mal fünf Punkte, wenn Dülmen gerade mal einen einzigen erreichte. Gleichsam war auch kein Mitleid zu erwarten, denn der SV lotete konsequent die Schwächen des Dülmener Spiels aus und stach dorthin, wo es wehtat. So war kein Blumentopf zu gewinnen und der Satz musste mit jämmerlichen zehn Punkten weggegeben werden.
Der vierte Satz verlief ähnlich. Zunächst sah es nach einem weiteren Durchmarsch der Teutonen aus, als der TV erst mit 5:10 und 6:14 in Rücklage geriet. Aber dann brachte Hanni ihr Team wieder durch gezielten Service auf 16:18 zurück ins Spiel. Der TV bäumte sich noch ein letztes Mal auf, aber die Moral war gebrochen. Reisenbeck rettete den kleinen Zweipunktevorsprung ins Ziel und der TV hatte nichts mehr zuzusetzen.
Für den TV spielten:
- Punktestand ist mir egal, ich starte jederzeit ein Aufschlagsmassaker.
- Über Kopf klappt es zur Not beim dritten Mal.
- Gib mich die Kirsche, ich bring die schon zum Zuspieler.
- Auch ich darf mal nervös sein!
- Wenn alle gut drauf sind, bin ich das auch.
- Mit Puste mach ich die Dinger vorne weg, ohne wird es eng.
- Ihr könnt machen, was ihr wollt, lächeln tu ich nicht.
- Mich haben die sofort ausgeguckt, aber davon lass ich mich nicht unterkriegen.
- Zwischen Abwehrspieler und Seitenauslinie passt doch immer ein Ball!