Volleyball (D1): In Niederlage gut verkauft
Dülmen (mpm). In der Partie gegen die SG Sendenhorst müssen sich die ersten Volleyballdamen des TV Dülmen der Außenseiterrolle fügen und unterliegen mit einem achtbaren 1:3 (19:25; 25:22; 12:25; 20:25). Trotz Niederlage stabilisiert sich der TV in der Tabellenmitte, denn der direkte Verfolger SC Münster 08 und patzt in einem Sechs-Punkte-Spiel gegen den TV Jahn Oelde.
„Insgesamt war der Ausgang zu erwarten und geht damit vollkommen in Ordnung. Das Team aus Sendenhorst heute hat nichts mehr mit den Aufsteigern der Bezirksklasse zu tun. Wer sich so verstärken kann – aus Verbandsliga und sogar Drittliga – muss einfach um den Titel spielen. Wenn das nicht läuft, ist da was nicht rund“, berichtet Trainer Ulrich Marx vom Spiel, „aber die Sendenhorster waren schon überrascht von so viel Dülmener Gegenwehr. Und mit ein wenig mehr Drive im vierten Satz wäre noch ein sensationeller Punkt drin gewesen. Dennoch voller Respekt dem tollen Einsatz unserer Damen gegen diese Macht aus Sendenhorst.“
Und die SG lief auf, wie an ihren besten Tagen, mit vollem Kader und bereit dem Underdog aus Dülmen Kunststückchen beizubringen. Und so begann auch die Begegnung. Der TV hielt noch bis zum 5:7 mit, als die SG die Punktemaschinerie anwarf, den Druck im Service erhöhte und der TV in der Annahme patzte. Der TV ließ serienweise Punkte liegen, denn aus einem 6:12 Rückstand ward schnell ein 11:21 – unmöglich ein Wörtchen zum Satzausgang mitreden zu können. Piazetts Aufschlagsserie zum Schluss vermochte noch ein wenig das Ergebnis zu korrigieren, aber das sollte ein schneller Spieltag für die SG werden.
Im zweiten Satz wurde das Startgeplänkel auf ein Minimum reduziert bevor die SG wieder davonpreschte. Schon das 7:13 und später 10:17 entlockte der Favoritin ein siegessicheres Lächeln. Aber die SG hatte die Rechnung ohne den Wirt gemacht. Der TV witterte seine Chance, fand ins Spiel und kämpfte sich zielstrebig Punkt für Punkt heran. Es lang nicht am glücklichen Händchen der Akteure, denn Fortuna hatte es sich auf der Tribüne gemütlich gemacht und verfolgte amüsiert, wie der TV Damen ihren Spaß daran fanden, die SG zunächst zu ärgern, zu verunsichern und schließlich an die Wand zu spielen. Und das gelang nicht durch Aufschlagsserien, sondern durch eigene variable Spielentwicklung mit final druckvollem Angriff. Der TV brillierte und die SG konnte selbst in Starformation nicht dagegen halten. Beim Remis von 21:21 konnte die SG nur noch fassungslos zuschauen, wie der TV davonpreschte und sich den Satzsieg vor Augen über die Ziellinie rettete.
Im dritten Satz kam das Echo, denn die Queen war „not amused anymore“. Der TV hielt seinen Drive noch bis zum Stand von 7:5 bevor Sendenhorst aufdrehte und mit all seiner Erfahrung zurückschlug. In Satz zwei hatte der TV all eine Kraft investiert, frische Reserven konnten nun von der Ersatzbank nicht mehr rekrutiert werden. So gingen die TV Damen sang- und klanglos unter und mussten in drei Annahmepositionen insgesamt zwanzig Punkte liegen lassen, bevor das Debakel seinen Abschluss fand.
Aber Sendenhorst schäumte weiterhin vor Wut. Im vierten Satz gab es kein Zurückhalten und Taktieren mehr, denn nun droschen die Angreiferinnen der SG auf den TV ein als gäbe es kein Morgen. Trotz drückender Überlegenheit suchte der Favorit nun sein Heil in der Flucht nach vorn. Und das zu Recht, denn der TV wartete in sicherer Deckung nur auf seine Gelegenheit zum Gegenschlag. Und der kam in Form von Ritschies gesprungenem Service. Der Rückstand von 9:16 aus TV Sicht schmolz auf kümmerliche 15:16 zusammen und der TV war wieder da. Die SG bekam es mit der Angst zu tun und legte sich verbissen in die Riemen – zu tief saß der Stachel des zweiten Satzes. Der TV spielte engagiert und leidenschaftlich, aber letztlich war der Vorsprung von drei Punkten unüberwindlich. Den TV Damen ging die Puste aus, so dass der SG nach einem respektablen Fight das Feld und die Standarte überlassen werden musste.