Volleyball (D1): Ein unbequemer Saisonstart
Team Damen 1 in vollem Kader
Dülmen (mpm). Zum Saisonstart in der Bezirksliga 13 empfingen die ersten Volleyballdamen des TV Dülmen erstmals den doppelten Aufsteiger VfL Ahaus 2 in heimischer Halle und feierten einen Arbeitssieg nach 105 min Spielzeit mit 3:1 (28:26; 25:21; 23:25; 30:28). Allein die Satzergebnisse dokumentieren die sehr knappe Durchgänge gegen einen äußerst unbequemen Gegner, der einfach nicht totzukriegen war.
Dabei sah es zuerst nach einem leichten Spiel aus. Die Ahäuser hatten einen Durchmarsch durch die Kreisliga und Bezirksklasse vorgelegt und trafen nun erstmalig auf eine etablierte Mannschaft der Bezirksliga. Die Einspielphase des Gegners zeigte bisweilen unterklassige Bewegungsabläufe und Spielkombinationen, was auf ein leichtes Spiel schließen sollte. Aber dem war nicht so. Im Zusammenspiel und im Abwehrverhalten zeigte der VfL seine wahre Klasse. Unbändiger Wille, jeden Ball zu verwerten, gepaart mit ausreichender Physis führte dazu, dass jeder Dülmener Angriff abgewehrt, entschärft und seinerseits in einen Gegenangriff umgemünzt werden konnte. So stand sehr schnell fest, dass nur das aktive Team siegreich sein könnte, denn ein Abwarten auf Fehler der Gegenseite bewahrheitete sich als ein Handeln mit Zitronen.
So blieben beide Teams zu Beginn des Scharmützels gleich auf und jagten sich gegenseitig Punkte ab, ohne den Gegner aus der Schlagdistanz zu verlieren. Der TV hatte seine redliche Mühe und konnte sich erstmalig beim 13:10 absetzen. Dieser Vorsprung schmolz allerdings schnell zum 20:20 Remis zusammen, denn die Ahäuser hatten sich auf das TV Angriffsschema eingestellt und punkteten zusehends im Block. Nun begann der offene Schlagabtausch, denn es war nicht klar, wer die Oberhand behalten sollte. Die TV Prügeler um Kapitänin Piatew, Lusi und Hanni legten sich kräftig ins Zeug und münzten einen leichten Rückstand beim 22:23 in den ersten Satzball beim 24:23 um. Aber der Gegner war nicht geschlagen. Der VfL glich aus, verpasste seine eigene Gelegenheit zum Satzsieg und musste die TV Damen letztlich in der Verlängerung ziehen lassen. Der erste Meilenstein war erreicht.
Im zweiten Satz verweilte der VfL noch etwas in den Startlöchern als der TV bereits loslegte. Der Sturm im Wasserglas führte zu einer niedlichen Führung zum 5:2, die aber gleich wieder zum 5:5 und später zum 8:8 Remis egalisiert wurde. Wiederum schien dieses Satz ein gehöriges Stück Arbeit zu werden, aber Aufschlägerin Kimmi entschied sich dafür, ein Zeichen zu setzen, denn sie servierte und erwischte den VfL auf dem linken Fuß. Die bisher stabile Annahme brach schier auseinander und vergab direkte Punkte, da die Bälle unspielbar gen Hallenboden fielen. Als der Gewittersturm sich gelegt hatte, grinste Kimmi, denn sie hatte einen Vorentscheid für ihr Team erspielt und die Ahäuser sahen sich einem Rückstand von 8:17 entgegen. Nun aber kannten die TV den Spielgeist der Ahäuser und war gewarnt. Der Druck im Angriff wurde stabilisiert, die Abwehr war agil und hellwach während Zuspielerin Ritschie die Bälle am Netz nach Gutsherrenart verteilte. Ahaus schäumte ob der eigenen Nachlässigkeit in der Annahme, lege einen weiteren Riemen auf die Orgel und kämpfte sich heran. Beim 23:19 ließen die TV Damen nichts mehr anbrennen, verloren noch zwei Punkte am Wegesrand und überschritten die Ziellinie des Satzes ungefährdet.
Nun war der Löwe geweckt. Ahaus wollte nicht ohne Trophäe aus der Halle verschwinden, hisste die Standarten und blies zum Gegenangriff. Sehr sportlich und mit viel Motivation legte der VfL seinerseits vor, akzeptierte kein Gegenhalten des TV Lagers und setze sich mit Macht ab. Die Zwischenstände von 7:11, 9:15 und später 17:22 zeigen, dass der TV zunächst keine Mittel finden konnte, um den entfesselten Gegner zu bändigen, geschweige denn in Schach zu halten. Ein unbedeutender Spielerwechsel auf TV Seiten sollte die Wende bringen. Neuzugang Carola – eigentlich für die Verstärkung der Mitte vorgesehen – sollte sich an alte Aufgaben erinnern und der Außenposition eine neue Facette an Gefährlichkeit geben. Der Plan schien aufzugehen, denn der TV legte eine Aufholjagt hin, die sehenswert war. Beim Stand von 23:23 war der Gegner eingeholt und der Spielsieg in greifbarer Näher, aber die Rechnung ward ohne den Ahäuser Wirt gemacht. Zwei kleine Unaufmerksamkeiten wurden sofort ausgenutzt und Ahaus konnte den ersten Satzsieg für sich verbuchen.
Im vierten Satz schickte der TV sich an, aus dem Windschatten zu kommen und mit starkem Antritt vorzupreschen. Das gelang auch, denn der erste Vorsprung von 12:9 konnte auf entspannte 19:12 ausgebaut werden. Die TV Trainer konnten ihren Augen kaum trauen, denn der Spielsieg war plötzlich immanent. Aber dann kam der Einbruch. Die TV Annahme versagte auf ganzer Linie, denn die gegnerischen Aufschläge konnten urplötzlich nicht mehr pariert werden. Beim 19:18 Ahaus war zurück im Spiel und atmete heiß und schwer im Nacken des TV. Der VfL Punktezug war in voller Fahrt, der TV wurde links liegen gelassen und realisierte dies erst beim 20:23 Rückstand. Nun war höchste Eisenbahn geboten. Alle TV Netzakteure waren hellwach, mobilisierten die letzten Reserven und erreichten den ersten Satzball beim 24:23. Nun zeigte Ahaus sein volles Repertoire an Unbequemlichkeit, wollten sie nicht in die drohende Niederlage einwilligen. Der TV mühte sich nach Leibeskräften, griff in jedwede Trickkiste oder versuchte es mit roher Gewalt, aber der VfL wehrte den ersten und auch den zweiten Satzball ab. Nun sah sich der TV selbst in der Rücklage und musste darum kämpfen, den Satz nicht zu verlieren. Zweimal konnten die gegnerischen Satzbälle in höchster Not abgewendet werden, bevor beim 27:28 aus TV Sicht die Entscheidung anstand. In einem wahren Gewaltakt drückte der TV die Ahäuser an die Wand, fuhr die letzten drei Punkte ein und holte den Spielsieg damit nach Hause.
Ritschie verteilt nach Gutsherrenart