Volleyball (D1): Klasse Sieg ohne Überraschung
Dülmen (mpm). Zum zweiten Saisonspiel treffen die ersten Volleyballdamen des TV Dülmen auf den SCU Lüdinghausen 3 und fahren ihren ersten klaren 3:0 (25:17; 25:10; 25:20) Sieg ein. Dabei war die Aufgabe der Favoritenrolle gerecht zu werden gar nicht so einfach, denn es ist bekannt, dass die juvenilen Lüdinghausener immer für eine Überraschung gut sind.
Wenn die TV Trainer zum Saisonstart noch aus dem Vollen schöpfen konnten, so hagelte es im Vorfeld des Spieltags absagen. Gleich vier Spielerinnen fielen aus – die letzte sich noch am frühen Morgen den Unpässlichkeiten des Münsteraner Bankverkehrs geschlagen geben. So musste sich der TV nicht in strategischen Überlegungen ergehen, denn das Team stellte sich mit acht Spielerinnen fast von selbst auf. Durch die Absenz von Neu-Libera Finni durfte Kimmi ihr Debüt auf der Position der Annahme- und Abwehrspezialistin geben – und sie machte ihre Sache gut. Denn Seite an Seite mit Loni – der Libera der letztes Saison lenkte das Duo erfolgreich die Geschicke der TV Annahme.
Lüdinghausen – blutjung, in technisch guter Ausbildung war noch wenig eingespielt. Den ersten Eindruck konnte der TV in der Saisonvorbereitung in Olfen gewinnen und sich entsprechend vorbereiten. Auffällig war die hochgewachsene, quirlige Zuspielerin, die als Linkshänderin ihre Stärke im zweiten Ball am Netz ausspielen wollte und eine ständige Gefahr darstellte. Aber sie hatte die Rechnung ohne die beiden TV Mittelakteure Karina und Hanni gemacht, die die Dame peinlich genau beäugten – am liebsten über Kimme und Korn – und jeden brenzligen Ball gekonnt entschärften.
Die Devise für das Spiel lautete somit: Druck, Druck, Druck. Es galt, Lüdinghausen nicht ins Spiel kommen lassen und am liebsten jeden Spielzug zu dominieren.
Im ersten Satz war gleich der Sturm nach vorn ausgelobt: kein Federlesens, sondern druckvolle Angriffe gepaart mit scharfem Service. Der TV brauchte ein paar Schleifen, bevor er aus den Sträuchern kam und sein Spiel aufnehmen konnte. Lüdinghausen hielt mit bis zum 14:13 als Hanni das erste Mal die jungen SCUler unter Druck setzte und gleich 5 Punkte im Aufschlag für ihr Team einfuhr. Der TV Block agierte gut, hatte das Zuspiel des SCU gut im Griff. Beim 22:15 war der Vorentscheid gefallen – der TV konnte ungefährdet den ersten Satz auf der Habenseite verbuchen.
Im zweiten Satz setzte der TV voll auf Angriff, denn der Aufschlag ist bekanntermaßen die erste Angriffsmaßnahme. Hanni läutete den Reigen ein, Ritschie legte nach und Lulu gab dem Tänzchen ihre persönliche Abschlussnote. Alsbald stand es 19:9 – der SCU war nun bereits geschlagen und hätte kämpfen müssen, sich aus der Misere zu befreien. Der TV kannte kein Erbarmen, denn weiter mit Dampf auf dem Kessel wurde der SCU überrannt und musste auch den zweiten Satz klaglos hergeben.
Im dritten Satz galt es, den eigenen Schlendrian zu besiegen. Naturgemäß schaltet der TV nach zweit erfolgreichen Durchgängen zurück, fährt rechts und erwartet, dass der Gegner den Sieg asl Geschenk präsentiert. Aber dem war nicht so. Die zunächst komfortable Führung von 9:4 war durch eine Spielschwäche in der Annahme wieder dahin – der SCU egalisierte und hatte außer Aufschlägen nichts dazu beigetragen. Nun galt es, den Lüdinghausenern durch gekonnte Einzelaktionen den Schneid abzukaufen. Das gelang mehrfach durch platzierte Angriffe über Longline, raffiniert in der Feldmitte platzierte Bälle oder auch einen brachialen Block, der die generischen Angriffsbemühungen im Keim erstickte. Dennoch steckte die SCU nicht auf, zeigte sich unbeeindruckt und kämpfte sich zum 21:20 nochmals heran. Mit mahnenden Worten in der Auszeit bekam der TV frischen Wind in die Segel und entschied sich für kurzen Prozess. Die ganze Spielerfahrung in die Waagschale geworfen, ließen die TV Damen weder Widerspruch noch Gegenwehr mehr zu. Vier Aufschläge mit Nachgang in Block und Angriff brauchte es noch bevor der dritte Satz und damit der erste Spielsieg mit weißer Weste eingefahren waren.
„Glückwunsch zum Sieg“ konstatierte der TV Trainer nach dem Spiel, „besonders gefallen hat mit die Körpersprache des Teams. Auf wenn zwischenzeitlich der ein oder andere Punkt hergegeben werden musste, so ließen die Damen von Beginn an keinen Zweifel daran, wer hier heute drei Punkte machen sollte.“