Volleyball (D1): Saisonauftakt mit Paukenschlag
Damen 1 erstreiten sich ihren ersten Saisonsieg und feiern gebührend
Dülmen (mpm). Die ersten Volleyballdamen des TV Dülmen starten frisch in die neue Landesliga-Saison und absolvieren ihren ersten Spieltag gleich mit einem Paukenschlag. Auftaktgegner war der Verbandsligaabsteiger SuS Olfen, der in der Verlängerung mit 3:2 (17:25;21:25;27:25;28:26;15:10) niedergerungen werden musste.
„Wäre das hier ein klares 0:3 geworden, hätten wir uns nicht beschweren dürfen. Vor Anpfiff hatten wir uns den einen oder anderen Satz gewünscht, aber dass wir hier siegreich vom Platz gehen, ist ein Knaller“, freut sich das Trainergespann Markus Mohr und Ulrich Marx nach dem Abpfiff, „zumal Olfen in Satz drei und vier jeweils Matchbälle gegen uns hatte und eine Mannschaft mit dem Profil sich sonst nicht die Butter vom Brot nehmen lässt. Unser Lob geht an den Einsatzwillen unserer Damen, die sich auch bei schier uneinholbaren Rückständen nicht entmutigen lassen und sich zurück ins Spiel kämpfen. Starke Leistung heute und sicherlich ein Zeichen für den Rest der Liga.“
Für die neue Saison musste der einst schmale Dülmener Kader aufgefüllt werden. Für gleich sieben Neuzugänge – mit Juli, Liliane, Hannai und Paulinchen aus der eigenen TV Reserve, zwei langjährigen Trainingsgästen Paulchen und Linchen, sowie Taschi als frisch hinzugezogene Dülmenerin – galt es, ein Plätzchen zu finden und den eigenen Beitrag zur Mannschaft zu leisten. „Hier wird die Integration noch länger andauern, denn unsere Neuzugänge haben unterschiedlich individuelle Ausbildungsstände. Da müssen wir im Training schon mal wieder die Grundlagen herauskramen, profitieren aber sehr vom Erfahrungsschatz der Altgedienten“, zeigt sich Trainer Mohr hoffnungsvoll, „natürlich können nicht alle gleich auf das Spielfeld, aber über die Zeit werden die jungen Spielerinnen eingebaut du können ihren Beitrag leisten.“
Gleich sieben Neuzugänge (Juli, Liliane, Paulchen, Taschi und Linchen, nicht im Bild Hanni und Paulinchen) brannten auf ihren Einsatz.
Olfen hatte als Saisonziel vorab den direkten Wiederaufstieg proklamiert, sich durch Spielerinnen aus der Oberliga verstärkt und vermeintlich die gesamte Trommelabteilung des lokalen Spielmannszugs nebst aller ihrer Spieler in die Halle geholt, um ihre Prima zu unterstützen und mit ohrenbetäubendem Lärm anzufeuern. Von Beginn der Begegnung an peitschte das Publikum die SuS nach vorn, welche den TV gleich unter Druck setzte und die Punktemaschine anwarf. Der TV war zunächst beeindruckt und zeigte seine typische Lethargie zu Satzbeginn, was sich gleich in einem stattlichen Rückstand manifestierte. Olfen zog mit 2:6 und 7:15 schier uneinholbar davon und demonstrierte seine Dominanz auf dem Feld. Der TV hatte seine redliche Mühe mitzuhalten und kämpfte mit seiner unpräzisen Annahme, die einen passablen Spielaufbau verhinderte. Beim 8:16 schien die Messe bereits gelesen, als Ritschie das Heft in die Hand nahm, gewohnt gesprungen servierte und Olfen auf dem linken Fuß erwischte. Der TV zeigte Spiel und Sport die Zähne und kam auf 14:16 heran. Selbst ein Remis zum 17:17 war kurzzeitig drin, aber die Aufholjagd hatte Kraft gekostet, so dass Olfen den Satz im Handumdrehen beenden konnte.
Mit Wechseln über die Mitte und die Diagonalposition sollte es im zweiten Satz bessergehen. Der TV zelebrierte weiterhin seine Annahmeschwäche, Olfen hatte leichtes Spiel, setzte noch einen oben drauf und platzierte diverse Trickspiele über seine hochgewachsene Zuspielerin. Ein 4:8 und schließlich 6:16 Rückstand gab schon den ersten Vorgeschmack auf das vermeintliche Spielende. So wollte der TV aber nicht abgekanzelt werden. Die TV Damen konzentrierten sich auf ihren Angriff, die Abwehr um Neu-Libera Kimmich sich besser und unterstützt durch Hannis und Ritschies bissige Aufschläge schmolz der Vorsprung von 13:20 auf 18:20 zusammen. Noch ein paar platzierte Schläge auf den Außenbahnen und der TV war zurück im Spiel. 21:21 Remis hieß es. Aber dann war die letzte Trumpfkarte ausgespielt, Olfen hatte noch Pfeile im Köcher und beendete den Satz bevor Dülmen reagieren konnte.
Im dritten Satz wendete sich das Blatt. Erstmalig konnte der TV eine hauchdünne Führung mit 2:1 erspielen und verhinderte die gewohnte Rücklage zu Beginn. Nun musste Olfen sich jeden Punkt erkämpfen, denn der TV stemmte sich mit aller Kraft gegen den drohenden Spielverlust. Über ein Remis zum 8:8 gelang es dem TV, sich mit guter Abwehrarbeit zum 19:17 in Führung zu begeben. Nun spielen beide Teams mit offenem Visier – Olfen, den Spielsieg in greifbarer Nähe, und Dülmen mit dem Rücken zur Wand. Der SuS drehte den Satz zu 20:23 und wähnte sich schon am Ziel, als Dülmen sich zu Wort meldete und beim 24:23 selbst den ersten Satzball anmeldete. Olfen wehrte ab und konterte mit einem Matchball zum 24:25. Aber diesmal hatten die Dülmener Damen ihre Hausaufgaben gemacht und Fortuna auf ihrer Seite. Der TV drehte den Satz und siegte in der Verlängerung mit 27:25.
Konsterniert ob des unerwarteten Satzverlustes musste sich der SuS neu ordnen und begann den vierten Satz konzentriert. Mittlerweile hatte sich der TV auf die brachialen Longlinebälle eingestellt und parierte immer mehr von den Olfener Angriffen. Im Gegenzug machten Lusi und Taschi ordentlich Druck über die eigenen Außenpositionen und fanden Olfens Lücken in der Feldabwehr. Kein Team konnte sich nennenswert absetzen und zumindest einen Vorentscheid für den Satz herbeiführen, denn der Gegner war hellwach und schloss sofort wieder auf. Mit dem Glück des Tüchtigen gelang es dem TV auf der Zielgeraden mit 24:22 zwei Satzbälle herauszuspielen, die Olfen bravourös parierte und selbst in einen weiteren Matschball für sich ummünzte. Der Spielsieg war zum Greifen nahe, aber Olfen hatte nicht mit dem Kampfgeist der Dülmener gerechnet. Der TV warf nochmals alles in die Waagschale, was er zu bieten hatte, egalisierte zum 26:26 und überflügelte die SuS mit 28:26 – wieder in der Verlängerung.
Somit musste der Tiebreak die Entscheidung zwischen beiden Kontrahenten herbeiführen. Olfen war sichtlich irritiert und hatte so viel Gegenwehr nicht erwartet. Beim Dülmener Spiel hingegen klappte es wie am Schnürchen. Taschi spielte nun die Karte ihrer mehr als zwanzigjährigen Spielerfahrung, griff in die Trickkiste und servierte Olfen einen bunten Blumenstrauß an Bällen – von brachialem Angriff bis hin zur mies gelegten Finte. Der TV schoss davon, wechselte die Seiten zum 8:2 und war schon auf Siegerkurs, bevor sie SuS überhaupt realisiert hatte, was ihr geschah. Der TV holte nochmals Luft für den finalen Schlag, ließ Olfen auf 10:7 und 13:10 herankommen, bevor die Angreifer final vollstreckten und den Satz- und Spielsieg nach Dülmen holten.